Figuren-Raum-Beziehung

Nach einer Reihe von zeichnerischen Übungen zur Anatomie des Menschen entwickeln die SchülerInnen Bildkonzepte, die die Beziehung von Bildfläche, Figuren und szenischem Raum ausloten. 

Die Wahl der bildnerischen Mittel und des Formats sowie narrative Motive liegen in der Verantwortung der Bildautoren. Zeichnerische Kompetenz und szenische Vorstellungskraft sind die zentralen Werte dieser Werke.
Grundkurs EF Schuljahr 2024/2025

Bild Figuren-Raum von Clara Paulus (EF)

Clara Paulus (EF)

Bild Figuren-Raum von Artur Heimbuch

Artur Heimbuch (EF)

Bild Figuren-Raum von Dea Shabani

Dea Shabani (EF)

Nur ein Stein?

Eine persönliche Auseinandersetzung

Jede Schülerin, jeder Schüler bekam einen glatten, flachen Kieselstein, verbunden mit der Aufgabe, diesen als Begleiter über unbestimmte Zeit zu akzeptieren. Die hier gezeigten Werke dokumentieren die individuelle Auseinandersetzung. 

Der Stein in der Mitte symbolisiert das die Gesellschaft uns die Regeln,Normen,Werte und Erwartungen vorgibt. Die Vorgaben kommen von verschiedenen Seiten, wie der Schule,Familien,Freunde und Medien und Gesellschaft. Die Schule beeinflusst uns durch die Noten und den Erwartungen, wie wir uns zu verhalten haben, denn oft haben die Menschen deswegen in der Schule Druck, nicht genug zu sein. Unsere Freunde beeinflussen uns durch Verhalten und ihre Meinungen und die Familie beeinflusst uns in dem sie vorgeben, wie wir uns zu verhalten haben und wie wir sein sollen. Die Medien zeigen uns z.B.,was grade im Trend ist und somit versuchen sich die Menschen anzupassen, damit sie dem Trend entsprechen. 

All die Menschen,die auf der Zeichnung sind, sollen uns die Menschheit zeigen und jeder geht anders mit den Erwartungen,Normen,Werte und Regeln um. Die Normen beeinflussen uns und jeder geht damit auf unterschiedliche Art und Weise um. Der eine versucht sich anzupassen,der andere möchte den Normen und Werten nicht entsprechen und ihm sind die Erwartungen egal. Alles in allem zeigt das Bild, dass der Druck, sich bestimmten Erwartungen anzupassen überall gleich ist, doch jeder Mensch geht damit unterschiedlich um.
Katharina Wagner, 17.03.2025

Bild "Stein der Gesellschaft" von Katharina Wagner

Katharina Wagner (Q1)

Louis Fritze Q1 – Stein der Anpassung

Stein der Anpassung

Mein Bild zeigt einen dunklen Hintergrund mit einem Stein in der Mitte. Um den Stein herum sind mehrere Kreise mit Heißkleber gezeichnet. Zudem sind viele kleine beige Sprenkel über das Bild verteilt. Diese bestehen aus dem feinen Staub, der beim Abfeilen des Steins entstanden ist. Der Stein liegt im Zentrum des Bildes und wurde von mir bewusst zurechtgefeilt. Dies steht symbolisch für die Art und Weise, wie Menschen im Laufe ihres Lebens geformt werden durch Erziehung, gesellschaftliche Erwartungen und äußeren Druck. Die Kreise um den Stein herum wirken wie Wellen, die sich von ihm ausbreiten. Sie stehen für den Einfluss der Gesellschaft, der das Individuum umgibt und prägt. Die kleinen beigen Sprenkel sind ungleichmäßig über das Bild verteilt und erinnern an Sterne oder Staubpartikel. 

Die beigen Sprenkel, die aus dem Staub des abgefeilten Steins bestehen, symbolisieren Menschen, die ihren eigenen Weg gehen. Sie sind ungleichmäßig über das Bild verstreut, was zeigt, dass Individualität oft keinen festen, vorgegebenen Pfad folgt. Der dunkle Hintergrund verstärkt den Kontrast zu den helleren Elementen und steht für das Unbekannte für die Welt, in die jeder Mensch hineingeboren wird, ohne genau zu wissen, welchen Weg er nehmen wird. Mit meinem Bild möchte ich zeigen, dass Menschen im Laufe ihres Lebens verändert und geformt werden, um in die Gesellschaft zu passen. Doch nicht jeder lässt sich auf die gleiche Weise beeinflussen. Manche Menschen behalten ihre Individualität, weichen von den vorgegebenen Wegen ab und entscheiden selbst, wie sie ihr Leben gestalten. Es ist eine Reflexion darüber, wie stark äußere Einflüsse unser Leben bestimmen und wie wichtig es ist, trotz allem seinen eigenen Weg zu finden.
Louis Fritze 17.03.2025

Die Evolution des Steins

Ich habe mich entschieden, meinen Stein nicht einfach nur in seiner ursprünglichen Form darzustellen, sondern ihn bewusst zu verändern. Dafür habe ich ihn Stück für Stück zerkleinert, bis er so fein wurde, dass er wie Sand wirkte. Diese Zerkleinerung ist für mich eine Art Symbol für die Evolution eines Steins – also für den natürlichen Prozess, den ein Stein im Laufe der Zeit durchläuft. Durch Witterung, Wasser und andere Umwelteinflüsse werden Steine über Jahre hinweg immer kleiner, bis sie schließlich zu Sand werden. Genau diesen Wandel wollte ich in meinem Kunstwerk sichtbar machen.

Die Umsetzung:
Nachdem ich meinen Stein zu feinem Sand verarbeitet hatte, nutzte ich ihn als Material für mein Bild. Ich habe damit einen Strand mit Meer gestaltet – und zwar genau den Strand, von dem der Stein ursprünglich stammt. Somit schließt sich der Kreis: Der Stein, der einst fest und stabil war, ist nun zu Sand geworden und kehrt bildlich gesprochen an seinen Ursprungsort zurück.


Mein Kunstwerk soll zeigen, dass sich alles in der Natur ständig verändert. Selbst etwas so Unveränderliches wie ein Stein ist nicht für die Ewigkeit – mit der Zeit wandelt er sich, bricht auseinander und wird schließlich zu Sand, der irgendwann wieder Teil eines neuen Gesteins werden kann. Es ist ein Kreislauf der Natur, den wir oft übersehen, der aber überall um uns herum passiert.

Für mich war es besonders spannend, diesen Prozess künstlerisch darzustellen, weil es nicht nur um ein einfaches Bild geht, sondern um die Geschichte eines Steins – seine Vergangenheit, seine Veränderung und seine Rückkehr an den Ursprung. Ich hoffe, dass mein Kunstwerk diesen Gedanken gut transportiert und euch einen neuen Blick auf die Entwicklung der Natur gibt.
Tim Meyer Q1

Tim Meyer Q1 – Die Evolution
Tim Meyer Q1 – Die Evolution
Angelina Hammerschmidt – Die Herkunft des Steins

Angelina Hammerschmidt – Die Herkunft des Steins

Es war einmal ein Stein, der lag ruhig am Meer in Italien. Die Wellen glätteten ihn über die Jahre, bis er perfekt geformt war. Eines Tages wurde er aufgehoben und in eine Schule gebracht. Plötzlich war alles anders – laut, hektisch und überwältigend. Eine Welle der Überforderung erfasste ihn. Er konnte sich nicht mehr beherrschen. Wut und Schmerz brachen aus ihm heraus.
Angelina Hammerschmidt,
Leonie Kindler,
Lotta Plum,
Q1

Bild "Schulleben des Steins" von Leonie Kindler

Leonie Kindler – Schulleben des Steins

Bild "Sichtliche Überforderung des Steins" von Lotta Plum

Lotta Plum – Sichtliche Überforderung des Steins

Endris Aliu: Modell des Zimmers

Endris Aliu: Modell des Zimmers

Die neue Heimat des Steins

Meine Erwartung an den Stein war, dass er sich in meinem Zimmer so anpassen soll, dass er nicht in das Blickfeld meiner Mutter kommt und sie in die Versuchung kommt ihn wegzuschmeißen. Es hat bis heute funktioniert. Um meine Erwartung an meinen Stein bildlich darzustellen, habe ich mich dazu entschieden, ein Modell meines Zimmers zu bauen, wobei der Stein sich vom Rest des Zimmers unterscheiden soll. Das Zimmer besteht aus 5 mm Schaumplatten und es sind nur drei Wände und der Boden ohne Decke und vierte Wand hergestellt, damit man einen besseren Blick ins Innere hat. Der Stein wurde auf einem Tisch fixiert da wo er auch in der Realität wirklich liegt. Mit diesem Modell soll die neue Heimat des Steines gezeigt werden.'
Endris Aliu, Q1

Steinpendel

Meine Arbeit stellt den inneren Konflikt zwischen Individualität und gesellschaftlichen Zwängen dar. Der Stein symbolisiert die Persönlichkeit eines jeden Menschen – einzigartig, aber nicht unveränderlich. Schon seit seiner Entstehung wurde er von äußeren Einflüssen wie Wasser, Sand und Wind geformt, genau wie der Mensch von Erziehung, Erfahrungen und sozialen Strukturen geprägt wird.

Der Draht steht für die Fesseln der Gesellschaft – Normen, Erwartungen und Einschränkungen, die uns umklammern. Durch die Schwerkraft versucht der Stein, sich zu befreien, doch der Draht hält ihn fest. Sein Pendeln zeigt den ständigen Kampf zwischen Selbstverwirklichung und Anpassung: den Versuch, sich loszulösen, gegen Widerstände anzukämpfen – doch letztlich bleibt er gefangen. Mein Kunstwerk reflektiert die Spannung zwischen dem Wunsch nach Freiheit und den unausweichlichen Prägungen und Grenzen, die unser Leben bestimmen.
Henrik Giebels, Q1

Henrik Giebels – Steinpendel

Henrik Giebels – Steinpendel

Wimmelbild

In den drei parallelen Kunstkursen der Q1 2024/2025 sind Wimmelbilder als Antwort auf Gemälde von Pieter Bruegel d.Ä. entstanden. 

Wimmelbild nach Pieter Bruegel